Die Klimakrise schreitet weiter voran, die Preise steigen und jetzt steht auch noch der Herbst vor der Tür. Wir zeigen Dir, wie du am besten Geld sparen und gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes tun kannst.
Einige Tipps wirst Du vielleicht schon mal gelesen oder gehört haben, andere sind Dir völlig neu oder Du hast einfach noch nie darüber nachgedacht. Uns ist bewusst, dass wir hier nicht das Rad neu erfinden. Trotzdem lag es uns am Herzen, Dir eine kurze Übersicht der einfachsten Spartipps zu geben.
1 - Lebensmittel retten und saisonal einkaufen
Lebensmittel brauchen wir alle, und zwar täglich. Daher werden diese in großen Mengen produziert. Leider werden davon jedoch etwa ein Drittel verschwendet oder gehen auf dem Weg zum Kunden verloren. Um diesen Kreislauf von Überproduktion und Verschwendung zu durchbrechen, musst Du aber gar nicht viel tun.
Fange zunächst einfach damit an, Deine Einkäufe zu planen. Wenn Du nur das kaufst, was Du wirklich brauchst, landet bestenfalls am Ende nichts in der Mülltonne und Du bist Dir über die Ausgaben bereits vorher bewusst. Bei der Planung hilft es auch, die aktuellen Angebote im Blick zu haben und vor allem frische Produkte saisonal und regional zu kaufen. Denn diese sind meist billiger und haben gleichzeitig einen geringeren ökologischen Fußabdruck als nicht-saisonale Produkte.
Eine Saisonübersicht von regionalem Obst und Gemüse findet man mittlerweile sehr schnell mit einer kurzen Websuche. Wir haben die hier mal einen rausgesucht: Saisonkalender 2022. Wenn Du trotzdem manchmal vergisst, welche Produkte gerade Saison haben, kannst Du auch mal einen Gang zum Wochenmarkt in Deiner Nähe machen. Ein nicht mehr ganz so geheimer Geheimtipp ist außerdem der Besuch von Märkten und Geschäften kurz vor Ladenschluss oder Wochenenden. Dann sind viele Produkte oft günstiger.
Eine andere Möglichkeit, Lebensmittel zu retten, sind sogenannte Foodsharing Plattformen. Hier bekommst Du, je nach Standort, kostenlos oder für wenig Geld alles von Backwaren über Mittagsbuffets bis hin zu warmen Mahlzeiten.
2 - Den Verbrauch von Alltagsprodukten anpassen
Nicht nur was und wann du es kaufst, hat Auswirkungen auf Geldbeutel und Umwelt, sondern auch, wie schnell du es nach dem Kauf verbrauchst. Oftmals benutzen wir nämlich mehr von unserem Produkt als notwendig, zum Beispiel beim Putzen, Duschen oder Wäsche waschen. Wenn Du beispielsweise mit heißem statt warmem Wasser deine Böden putzt, brauchst du automatisch weniger Putzmittel. Den Rest der Reinigungswirkung übernimmt hier nämlich die Hitze, ähnlich wie bei der Spülmaschine. Bonus, vor allem, wenn Du noch dabei bist, Deine Vorräte an nicht ganz so umweltfreundlichen Reinigungsmitteln aufzubrauchen: es landet weniger davon im Abwasser.
Bei Waschmitteln verhält es sich ähnlich. Oftmals reichen weitaus geringere Mengen als auf der Verpackung angegeben aus, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Grund dafür ist, dass die Empfehlungen der Hersteller meist etwas hoch gegriffen sind oder Du den Härtegrad des Wassers falsch einschätzt. Weniger Waschmittel zu verwenden schont aber nicht nur Deinen Geldbeutel, sondern auch unsere Gewässer und sogar Deine Waschmaschine, da sich weniger überflüssiges Waschmittel in ihr anlagert.
Wenn Du zum Schluss noch auf feste Alternativen zurück greifst, also Waschpulver statt flüssigem Waschmittel oder festes Shampoo statt Shampooflaschen, bekommst Du am Ende sogar mehr für Dein Geld, weil die Produkte nicht schon vorab durch Wasser verdünnt wurden.
3 - Den eigenen Energieverbrauch reduzieren
Gerade das Thema Energiesparen spielt dieses Jahr eine große Rolle. Tatsächlich gibt es hier einige Dinge, die man tun kann, um am Ende, ohne groß zu frieren, trotzdem Geld zu sparen.Weißt Du zum Beispiel, wofür die Symbole und Zahlen am Thermostat genau stehen? Klar, je höher die Ziffer, desto wärmer der Raum. Aber welche Zahl entspricht wieviel Grad?
In der Regel kann man davon ausgehen, dass die Ziffer 1 sich übersetzt in eine Temperatur von 12°C. Von Ziffer zu Ziffer nimmt die Temperatur dann jeweils um 4°C zu. Dieses Wissen hilft zum Beispiel bei der richtigen Einstellung der Heizung in unterschiedlichen Räumen. Dieser Artikel bietet Dir dazu eine gute und einfache Übersicht: Thermostat-Zahlen richtig nutzen - heizung.de. Mit bereits einem Grad Celsius weniger kannst Du außerdem Deine Heizkosten um bis zu sechs Prozent senken.
Aber auch die Symbole haben einen Sinn. Die Schneeflocke dient zum Beispiel dem Frostschutz. Sie sollte man einstellen, wenn die Heizung in dem Raum aktuell nicht genutzt wird, da hier die Heizkörper zwar nicht warm werden, aber zugleich die Rohre und Heizkörper vor dem Einfrieren geschützt sind.
Was kannst du noch tun, um Energie zu sparen?
Außer bei der Heizung, kannst du natürlich noch an anderen Enden Energie beziehungsweise Strom sparen. Da wir Dir diese nicht vorenthalten wollen, hier eine kurze Übersicht. Am Ende sparst Du aber nicht nur Energie, sondern schonst auch die Umwelt, da weniger Treibhausgase produziert werden.
Heizenergie bewahren: Rollläden und Jalousien nach Einbruch der Dunkelheit (oder auch tagsüber bei nicht genutzten Räumen) ganz herunterlassen. Damit lässt sich der Wärmeverlust an den Fenstern um bis zu 20 Prozent reduzieren. Ein paar Bonusprozente lassen sich durch das Zuziehen der Vorhänge erzielen.
Schnellkochtöpfe verwenden: Durch das Kochen unter Dampfdruck ist das Essen schneller gar und Du verbrauchst weniger Energie.
Restwärme nutzen: Je nach Herd kann dieser eventuell bereits etwas früher abgeschaltet werden, so dass das Essen mit der Restwärme zu Ende gart.
Wasserkocher abschalten: Sobald das Wasser kocht, kannst Du den Kocher abschalten, weil alles darüber hinaus nur unnötig Energie zieht. Achte außerdem darauf, nur so viel einzufüllen, wie Du auch benötigst, da du sonst doppelt Energie verbrauchst.
Eco-Programme: Mittlerweile in vielen neuen Geräten zu finden und sehr energiesparend. Nur bitte daran denken, ab und zu trotzdem ein normales Programm zu verwenden, da es gerade bei Geräten wie Spül- und Waschmaschinen sonst zu Ablagerungen kommen kann.
Kalte Hände: Sicherlich kein beliebtes Thema in den kalten Monaten, aber beim Händewaschen kann man auch mal auf das warme Wasser verzichten, um Energie zu sparen.
Bye-bye Standby: Der neue Fernseher mag vielleicht kein Standby-Stromfresser mehr sein, aber in Kombi mit Stereoanlage, Laptop, Home-Office-Monitor, Konsole, Ladegerät, und noch vielen anderen Geräten im Standby kommt schon gut was zusammen. Also, lieber ganz ausschalten oder Stecker ziehen.
4 - Reparieren statt Wegwerfen
Es ist ärgerlich, wenn etwas kaputt geht. Egal, ob es ein Loch im Lieblingspulli oder ein wackelnder Stuhl ist. Aber deshalb musst Du die Sachen nicht gleich wegwerfen. Kleinere Reparaturen kannst Du auch selbst durchführen und so eine Menge Geld sparen. Die einzigen Kosten, die entstehen, sind die nötigen Materialien und ein wenig Deiner Zeit. Gleichzeitig lernst Du aber vielleicht noch etwas dazu und gewinnst mehr Vertrauen in Dich selbst. Ein Win an jeder Ecke, wenn Du mich fragst. Mutter Natur wird es Dir außerdem danken, denn es landet wieder ein Teil weniger auf dem Müll. Und seien wir mal ehrlich; mittlerweile gibt es zu jedem Problem ein Tutorial und DIY liegt sowieso im Trend.
Sei Dir nur bitte bewusst, wo Deine Grenzen liegen. Gerade bei komplizierten Reparaturen kann es manchmal doch mehr Sinn machen, es dem Fachpersonal zu überlassen. Gerade wenn Deine Sicherheit davon abhängt. Aber wer weiß, vielleicht gehörst Du ja zu den Glücklichen, die alle Arten von Handwerkern im Freundeskreis vertreten haben. Dann musst du statt in den Geldbeutel vielleicht höchstens in den Kühlschrank greifen.
5 - Qualität statt Quantität und Gebrauchtes
Manchmal bringen aber alle Spartipps der Welt nichts und es muss Geld ausgegeben werden. Dann ist es wichtig, dass Du Dir die Zeit nimmst, um eine bewusste und möglichst umweltfreundliche Entscheidung zu treffen. Vielleicht haben auch Deine Großeltern schon mal den Satz gesagt “Wer billig kauft, kauft zweimal”? Damit haben sie gar nicht so unrecht. Wenn Du beispielsweise unüberlegt oder aus einem Impuls heraus Dinge kaufst, weil Du sie gerade dringend benötigst, kann es schon mal vorkommen, dass deinen Ansprüchen nicht gerecht werden oder nach kurzer Zeit kaputt gehen und Du sie retournieren musst oder sie doch wieder im Müll landen. Stattdessen solltest Du Dir lieber die Zeit nehmen, Dich in Ruhe zu erkundigen, um Fehlkäufe, gerade bei größeren Investitionen, zu vermeiden.
Aber muss es eigentlich immer ein neues Produkt sein? Inzwischen gibt es viele Plattformen, auf denen die Leute ihre nicht mehr benötigten und noch intakten Geräte und Gegenstände für weniger Geld verkaufen und manchmal sogar verschenken. Warum also nicht mal gebraucht kaufen und so Geld sparen? Alternativ findet man mittlerweile vor allem im Elektronikbereich viele Händler, die überarbeitete B-Ware verkaufen. Diese wurden nicht zwingend repariert, sondern können auch einfach nur kleine Schönheitsfehler oder beschädigte Verpackungen haben. Wenn Du bereit bist, Dich darauf einzulassen, warten teilweise erstaunliche Preisnachlässe auf Dich.
Mein persönlicher Favorit in dieser Spartipp-Kategorie sind Flohmärkte. Hier lassen sich oft Freizeitbeschäftigung und Schnäppchen-Jagd kombinieren und am Ende geht man vielleicht sogar mit einem Unikat nach Hause.
Wie Du siehst, gibt es viele Möglichkeiten, wie Du Geld sparen kannst. Immerhin haben wir hier nur einen Teil dessen angesprochen, was möglich ist. Grundsätzlich gilt, wenn Du Dich daran orientierst, nur das zu kaufen, was du wirklich brauchst, bist Du auf dem richtigen Weg. Damit schonst Du nämlich nicht nur Deinen Geldbeutel, sondern tust auch der Umwelt etwas Gutes.