Ende letzten Jahres haben wir Dir in unserem Beitrag “5 Ideen für nachhaltige Neujahrsvorsätze” die Veganuary Challenge kurz vorgestellt. Zeit, etwas genauer hinzuschauen, was sich dahinter verbirgt und was Du durch einen veganen Lifestyle alles erreichen kannst.
Veganuary - Was ist das noch gleich?
Der Veganuary setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern “vegan” und “January”, also veganer Januar. Dahinter steckt eine weltweite Kampagne, die Menschen motivieren möchte, einen Monat lang eine rein pflanzliche Ernährung auszuprobieren. Angestoßen wird das Ganze von der gleichnamigen, gemeinnützigen Organisation, die ihren Ursprung in Großbritannien hat. Seit 2020 gibt es auch in Deutschland eine offizielle, jährliche Veganuary Kampagne.
Die Idee zum Veganuary entstand 2014, als das Ehepaar Jane und Matthew Glover beschlossen, ein veganes Neujahrsversprechen zu starten und so etwas Gutes zu tun: Tierleben verschonen und gleichzeitig den Planeten entlasten. Damals nahmen bereits mehrere Tausend Engländer*innen an der Challenge teil. Mittlerweile ist die Zahl der Teilnehmer*innen auf mehrere Hunderttausend Menschen weltweit gestiegen. Sogar große und kleine Unternehmen sowie namhafte Prominente schließen sich inzwischen der Bewegung, die dieses Jahr zum zehnten Mal stattfindet, an.
Einen Monat vegan - Hat das überhaupt eine Auswirkung?
Die Antwort ist ganz klar: Ja! Dein guter Neujahrsvorsatz bringt gleich mehrere gute Dinge mit sich. Eine vegane Ernährung kann sich nämlich nicht nur vorteilhaft auf Deine Gesundheit auswirken, sondern verringert auch das Leid vieler Tiere und trägt positiv zum Klima- und Umweltschutz bei.
Etwa die Hälfte aller Teilnehmer der Veganuary Challenge 2022 berichteten beispielsweise, nach einem veganen Monat mehr Energie und eine allgemein bessere Stimmung zu haben. Bis zu 40% berichteten sogar von positiven Veränderungen in Bezug auf Körpergewicht und Hautbild.
Noch eindrucksvoller wird es aber, wenn Du siehst, was der Veganuary bisher für Tier und Umwelt geschafft hat. Denn in der Regel verursachen tierische Produkte nahezu doppelt so viele Treibhausgasemissionen wie pflanzliche Lebensmittel. Seit Beginn der Challenge, nahmen jedoch fast zwei Millionen Menschen am Veganuary teil, so dass ein CO₂-Äquivalent eingespart werden konnte, das mehr als einer Millionen Flüge zwischen München und Paris entspricht. Außerdem mussten 6,7 Millionen Tiere weniger für unser Essen leiden und es wurden schätzungsweise insgesamt 12,4 Millionen Liter Wasser eingespart.
Darauf solltest Du während der Challenge achten
Wie bei jeder Ernährungsumstellung, ist es wichtig, darauf zu achten, dass Du alle Nährstoffe erhältst, die Dein Körper benötigt. Achte deshalb darauf, dass Du genügend Vitamine (vor allem Vitamin D und B12) zu Dir nimmst und auch Dein Bedarf an Proteinen, Eisen und anderen wichtigen Nährstoffen, wie Calcium, Jod oder Zink, gedeckt ist. Falls Du Dir diesbezüglich unsicher bist, kannst Du Dich natürlich in den Weiten des Internets informieren, aber auch vertraulich an Deinen Hausarzt wenden.
Aber Achtung: Veganismus ist nicht für jede/n geeignet. Menschen mit gewissen Erkrankungen, Allergien oder Unverträglichkeiten, kann es schwerfallen, sich durch rein pflanzliche Speisen gesund zu ernähren. Wenn Du dennoch an der Veganuary Challenge teilnehmen willst, gibt es eine Möglichkeit, wie Du dies trotzdem tun kannst. Setze, statt auf eine vegane Ernährung, doch lieber auf einen veganen Lifestyle und achte beim Einkauf von Körperpflegeprodukten oder Kleidung darauf, dass diese keine tierischen Inhaltsstoffe oder Materialien verwenden.
Herausforderungen eines veganen Lifestyles
Das Wichtigste zum Schluss: Nobody is perfect!
In der Veganuary-Umfrage von 2022 berichteten etwa ein Viertel der Teilnehmer, dass die größte Herausforderung im auswärts essen und im Umgang mit Freund*innen und Familie lag. Vielleicht ist es Dir schon passiert und Du hast im Nachhinein festgestellt, dass das Produkt, was Du gekauft hast, gar nicht vegan war. Oder Du hast aus Gewohnheit zur Milchschokolade gegriffen, oder vielleicht auch mal bewusst zu einem nicht-veganen Gericht, weil Du an dem Tag keine Lust auf Diskussionen hattest. Das ist sicherlich jedem schon einmal passiert und disqualifiziert Dich nicht von der Challenge. Kein Grund also, Dich unter Druck zu setzen oder selbst zu verurteilen.
Letztendlich machen nicht ein paar wenige perfekte Veganer den Unterschied, sondern viele Menschen, die einen möglichst veganen Lifestyle anstreben.