Kinderhaut ist sensibel und äußerst schutzbedürftig. Wir fassen für Dich zusammen, warum sie andere Pflege braucht, als erwachsene Haut und warum nachhaltige, natürliche Pflegeprodukte besonders für Baby und Kind geeignet sind.
Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers. Sie schützt uns nicht nur vor äußeren Einflüssen, sondern reguliert auch unsere Körpertemperatur und nimmt eine Vielzahl von Sinneseindrücken wahr. Aber Haut ist nicht gleich Haut. Kinder- und Babyhaut unterscheidet sich in vielen Punkten von der eines Erwachsenen.
Wie entwickelt sich die Haut von Kindern?
Nach der Geburt liegt der pH-Wert von Babyhaut bei etwa 6.5, ist damit nahezu neutral und besitzt noch keinen Säureschutzmantel. Dieser entwickelt sich erst nach und nach, wenn der Stoffwechsel der Hautzellen und die Talgproduktion einsetzt. Dadurch wird der pH-Wert der Haut langsam auf 5.5 gesenkt und nähert sich so dem Wert erwachsener Haut an. Bis dahin ist das Baby nicht ausreichend vor schädlichen Mikroorganismen geschützt. Erst ab einem Alter von etwa sechs Jahren ist die Haut hinsichtlich des Säureschutzmantels vollständig entwickelt.
Ihre vollständige Schutzfunktion erreicht sie erst mit etwa zwölf Jahren. Vorher ist sie fast fünfmal dünner als die von Erwachsenen und besitzt keine gleichmäßige Dicke, um die darunter liegende Unterhaut vor allen äußeren Einflüssen schützen zu können. Aus diesem Grund reagiert die Haut von Babys und Kindern empfindlicher auf Umwelteinflüsse, UV-Strahlung oder reizende Substanzen.
Zu guter Letzt ist die Oberfläche von Kinderhaut im Vergleich zum Körpergewicht deutlich größer als bei Erwachsenen und ihre Oberhaut hat einen höheren Wassergehalt. Das sorgt dafür, dass die Haut von Baby und Kind öfter zu Austrocknung und Auskühlung neigt. Eine richtige Pflege und frühzeitige Behandlung von Hautreaktionen ist also bei der sensiblen Haut von Kindern das A und O.
Worauf ist bei der Hautpflege zu achten?
Allgemein gilt: weniger ist mehr. Sowohl bei der Pflege als auch bei den Inhaltsstoffen. Im Normalfall benötigt Baby- und Kinderhaut zum Beispiel keine fettigen Cremes. Diese sollten in erster Linie als Schutz vor Kälte verwendet werden, also vor dem Herbst-Spaziergang oder als Vorbereitung auf die Schneeballschlacht. Im Alltag ist eine Baby Body Lotion oder eine sanfte Hautmilch vollkommen ausreichend, um die Haut zart und gesund zu halten. Sie wird nach dem Baden oder Duschen und nach Bedarf sparsam aufgetragen.
Was die Inhaltsstoffe von Cremes, Duschpflege und anderen Baby-und-Kind-Produkten angeht, sollten diese keine Mineralöle, synthetische Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe oder Mikroplastik enthalten. Sie können unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Hier eine kleine Übersicht:
- Aggressive Schaumbildner (SLES) und Allergene, wie sie in manchen ätherischen Ölen oder synthetischen Stoffen enthalten sind, können die Haut reizen oder austrocknen.
- Mineralöle, wie Paraffin und Vaseline, sind Stoffe, die die Haut verschließen können.
- Parabene (Paraben, PEG) und synthetische Konservierungsmittel (Phenoxyethanol) können den Hormonhaushalt stören.
- Auch zu beachten: Stoffe, die potenziell schädlich für die Natur sein können, wie Kunststoffe, Mikroplastik und Inhaltsstoffe in chemischen UV-Filtern (Oxybenzone, Octinoxat, Octocrylen).
Hier kann deshalb Naturkosmetik punkten, denn sie enthält Inhaltsstoffe auf der Basis von Heilpflanzen, pflanzlichen Fetten oder Bienenwachs. Sie sind besonders mild und auf die speziellen Bedürfnisse abgestimmt.
Was hilft bei gereizter Kinderhaut?
Um Hautreizungen und Wundbildung vorzubeugen, kann man Inhaltsstoffe wählen, die dem Kind wirklich gut tun.
Mandelöl ist zum Beispiel ein typisches Massageöl, das lindernde Eigenschaften hat und zur Verstärkung seiner wohltuenden Wirkung unbedingt vorgewärmt werden sollte. Aber auch als Zutat in Duschölen und Waschlotionen sind Mandelöl und Co. gern gesehen. Sie verhindern ein Austrocknen während des Waschens und geben der empfindlichen Haut pflegende Fette zurück. Avocadoöl nährt außerdem die Haut und hat ähnliche Inhaltsstoffe, wie die menschlichen Hautfette.
Bei gereizter Haut und leichten Schürfwunden sind Wundschutzcremes mit Calendula, also Ringelblume, eine gute Wahl. Sie beruhigen wunde und leicht verletzte Haut und unterstützen den Heilungsprozess. Einige Produkte enthalten zusätzlich Bienen- oder Wollwachs. Diese natürlichen Zutaten machen trockene Haut wieder geschmeidig und schützen vor Feuchtigkeitsverlusten.
Bei einem wunden Babypo ist das feuchte Milieu unter der Windel Schuld, dass die Haut schnell gereizt reagiert. Denn dort quillt sie auf und wird so anfällig für Infektionen und Entzündungen. Eine Salbe mit Zinkoxid hat nicht nur eine beruhigende und kühlende Wirkung, sondern unterstützt auch die Heilung und hilft, nässende Stellen zu trocknen. Zudem dient sie als Schutzschicht, die neue Feuchtigkeit von der Haut fernhält. Wer kein Zinkoxid zur Hand hat, kann auch auf Kamille zurückgreifen. Sie beruhigt die Haut und wird deshalb oft nicht nur in Windelcremes verwendet.
Zinkoxid ist übrigens auch ein toller, natürlicher UV-Filter. Sonnenschutzmittel mit einem UV-Filter auf Basis von Zinkoxid reflektieren die Sonnenstrahlen durch eine Schicht auf der Haut, anstatt dass die Creme von der Haut absorbiert wird. Das Risiko einer Hautreaktion ist deshalb geringer und gleichzeitig wird die Natur geschont.
Abschließend sei aber noch gesagt, dass - auch wenn man als Eltern viele neue Aufgaben bewältigen muss und es so aussieht, als müsste man auf jedes Detail achten - eine natürliche Babypflege dennoch recht einfach ist. Lasst Euch nicht verunsichern. Vieles, wie Windeln wechseln, Baden, Cremen oder Massieren spielt sich mit der Zeit ein und wird zur Routine.